Was ist BE-SAFE?

BE-SAFE: Ziele

Warum BE-SAFE?

Das allgemeine Ziel von BE-SAFE ist die Verbesserung der Patientensicherheit durch die Bewältigung von Wissens- und Praxislücken im Zusammenhang mit der Reduzierung von Benzodiazepinen und Sedativ-Hypnotika (BSH), die zur Behandlung von Schlafproblemen eingesetzt werden. Dabei wird besonders auf Umsetzungsaspekte geachtet, um die Chance auf eine breit angelegte Wirkung auf europäischer Ebene zu erhöhen. BSH verursachen erhebliche Nebenwirkungen und stellen eine erhebliche Bedrohung für die Patientensicherheit dar, insbesondere bei älteren Erwachsenen. Sie sind mit einem erhöhten Risiko für Stürze, Frakturen, Krankenhausaufenthalte, Beeinträchtigungen der Funktion, Delirium, Demenz und Mortalität verbunden.

Die Verschreibung von BSH verursacht erhebliche Kosten für Gesundheitssysteme und Gesellschaften. Krankenhauskosten für durch BSH verursachte Sturzverletzungen, hochgerechnet auf die gesamte EU, belaufen sich jährlich auf 1,8 Milliarden Euro. Die Verwendung von BSH ist eine der drei von der OECD gemessenen Übernutzungspraktiken.

 

BE-SAFE Ziele

Das übergeordnete Ziel von BE-SAFE besteht darin, einen harmonisierten und standardisierten, auf Patient:innen ausgerichteten Ansatz zu entwickeln, zu testen, umzusetzen und zu verbreiten. Dabei wird die europäische Vielfalt berücksichtigt, um die Patientensicherheit durch die Reduzierung des Einsatzes von Benzodiazepinen und sedierenden Hypnotika (BSH) zur Behandlung von Schlafproblemen zu verbessern. Diese gehören zu den am häufigsten verschriebenen Klassen schädlicher Medikamente und sind eine der drei von der OECD gemessenen Übernutzungspraktiken, deren Reduzierung jedoch eine Herausforderung darstellt. BSH verursachen erhebliche Nebenwirkungen und Kosten, insbesondere bei älteren Erwachsenen.

Die Bekämpfung des übermäßigen BSH-Einsatzes bei älteren Menschen ist daher eine dringende Priorität zur Verbesserung der Patientensicherheit in Europa. Bisherige Versuche führten jedoch nicht zu einer groß angelegten Reduzierung des Einsatzes. Das Ziel von BE-SAFE besteht darin, die Patientensicherheit zu verbessern, indem Wissens- und Praxislücken im Zusammenhang mit der Reduzierung von BSH für Schlafprobleme in Europa angegangen werden

BE-SAFE-Konzept

BE-SAFE umfasst sieben miteinander verbundene Arbeitspakete (WPs), um eine reibungslose Koordination und Projektfortschritte zu ermöglichen.

Zunächst wird BE-SAFE hinderliche und förderliche Faktoren identifizieren, um den Einsatz von BSH auf Patienten-, informellen Betreuer-, Gesundheitspersonal-, Gesundheitssystem- und Kontextebene zu reduzieren und klinische Pfade in sechs europäischen Ländern beschreiben (WP1).

Anschließend wird BE-SAFE eine Intervention entwickeln, die vertrauenswürdige klinische Leitlinien, Umsetzungsempfehlungen und auf die identifizierten Barrieren und Förderfaktoren abgestimmte patientenzentrierte Materialien und Verfahren umfasst (WP2-3).

Die Wirksamkeit der Intervention im Bezug auf das Absetzen von BSH, klinische Ergebnisse und PROMs wird in einer Cluster-RCT in Krankenhaus- und ambulanten Einrichtungen der sechs teilnehmenden Länder bewertet (WP4).

BE-SAFE wird die langfristigen Auswirkungen auf die Patientensicherheit auf Bevölkerungsebene modellieren. Fallstudien werden PREMs bewerten und dazu beitragen, kontextuelle Aspekte zu verstehen (WP5), um die Intervention zu optimieren und die klinischen Pfade anzupassen.

Schließlich wird BE-SAFE ein Toolkit erstellen, um das Programm breit umzusetzen und zu verbreiten.